Liebe Freundin, lieber Freund!
Sei herzlich gegrüßt zum sechsten Newsletter zum Thema „Schreiben und Schreiben lernen“! (Web: Schreiben in Berlin.de)
Heute wirst Du vielleicht mit einem Textabschnitt beginnen, an den Du Dich, wenn Du Rat und Hilfe suchst, ein Leben lang anlehnen kannst.
Der Mentor Deiner Heldin
Wenn Du die vorigen Newsletter an Deinem eigenen Buch, an Deiner eigenen Geschichte schreibend verfolgt hast, dann hast Du Dir schon Deine Heldin in Ihrer Lebensumgebung erschaffen. Und Du kennst Deine Heldin auch schon ein bisschen. Zumindest hast du schon eine Idee davon, was sie mag und was sie besonders gut kann. Du weißt auch schon ein bisschen darüber, wie sich Deine Heldin im Alltag verhält und Du weißt, wovor sie Angst hat. Zumindest, wovor sie Angst haben könnte. Genau weiß man es ja nie genau und Überraschungen gibt es immer wieder.
Der Anfang einer Geschichte
Wie sich so ein Entwurf, der Anfang einer Geschichte oder eines Romans lesen könnte, habe ich mal für Dich als Beispiel konstruiert. Du findest diesen Entwurf: unter diesem Newsletter-Artikel im Blog: Er heißt „Elke“ (Klick!). (Ich wollte den Newsletter nicht mit Text überfrachten).
Der Weckruf zum Abenteuer
Deine Heldin hat auch schon einen mehr oder minder geheimen Weckruf zu einem – vielleicht großen – Abenteuer erhalten. (Siehe Newsletter 005). Aber sie will diesem Ruf zum Abenteuer nicht nachgehen. Auf keinen Fall. Sie kneift. Weil ihr dieser Ruf zu einem Abenteuer, das sie sich nicht gewünscht hat, ganz gehörig Angst macht. Richtig Angst!
Es gibt kein Entkommen
Aber auf die Dauer geht kneifen und ausweichen auch nicht. Wie im wirklichen Leben. Mit Sicherheit kommst du eines Tages in die Schule, mit Sicherheit ist irgendwann Deine offizielle Schulzeit auch zu Ende, mit Sicherheit zeigen sich irgendwann irgendwo die ersten Falten; im Gesicht oder sonst wo.
Jetzt wäre ein guter Rat oder eine Hilfe wertvoll. Aber woher Rat und Hilfe nehmen? Und vor allem: Welchen Rat und welche Hilfe?
Deine Heldin ist verzweifelt, verwirrt oder am Boden zerstört, jedenfalls diffus. Aber diese Verwirrung öffnet ihr auch, nachdem sie sich ein wenig beruhigt hat, die Augen zur Suche nach einem möglichen Ausweg, nach einer möglichen Hilfe, nach einem Rat oder einer guten Idee. Und so begegnet sie Ihrem Mentor.
Der Mentor Deiner Heldin
Was ist ein Mentor?
Ein Mentor ist das Wertvollste, was Dir in Deinem Leben begegnen kann und was der Heldin Deiner Geschichte in Ihrem Leben begegnen kann!
Der Begriff des Mentors leitet sich ab aus der griechischen Mythologie, vom Namen eines Freundes des Odysseus, der väterlich und treu sorgend Odysseus Sohn (Telemachos) begleitete, während der Vater (Odysseus) auf Kriegszügen und Irrfahrten unterwegs war. (Mentor auf WIKIPEDIA)
Dem entsprechend ist ein Mentor ein weiser, erfahrener, väterlicher (oder mütterlicher) Freund, der einen jüngeren Menschen wohlwollend begleitet und betreut. Anders als Eltern, die Familie oder Freunde sucht der Mentor gemeinsam mit dem jungen Menschen, nach dem bestmöglichen Weg für ihn (oder sie), ohne dabei eigene Interessen oder Wünsche an denjenigen oder diejenige in den Vordergrund zu stellen.
Klartext:
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Deine Eltern wollen, dass Du tust, was ihnen gefällt.
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Auch Deine Freunde wollen, dass Du das tust, was ihnen gefällt.
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Deine ganze Familie und Verwandtschaft will, dass Du das tust, was ihr gefällt.
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Und Dein Freund oder Deine Freundin (Ehe…) will natürlich erst recht, dass du genau das tust, was ihr oder ihm am besten gefällt. Logo.
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usw.
Mit wem kann sich Deine Heldin beraten? Und was soll sie tun?
Deiner Heldin geht es ganz genau so! Nur bei ihr kommt ja noch dazu, dass niemand von ihrer ganz geheimen Angst, die ihr gerade so zu schaffen macht, wissen darf! Mit wem also kann sie sich wirklich beraten? Mit wem kann sie offen, ehrlich und ganz frei sprechen und so eine Lösung für ihr Dilemma, diesen bedrohlichen Ruf zum Abenteuer finden?
Schenke Deiner Heldin einen Mentor!
Das muss natürlich in Deiner Geschichte kein Mann mit einem langen Bart sein wie es Gandalf für Frodo im Herrn der Ringe war. Oder eine weise hellsichtige Frau wie Hildegard von Bingen. Oder ein krausbärtiger Riese wie Hagrid für Harry Potter. Der Mentor Deiner Heldin kann ganz, ganz anders sein! Er / Sie muss Deiner Heldin vielleicht auch nicht einmal in Fleisch und Blut begegnen. Vielleicht kann auch ein Buch oder ein Stapel Bücher ihr ganzes Leben verändern. Oder, oder oder …
Aber bitte schenke Deiner Heldin einen Mentor! Denn sie ist liebenswert und hat einen Mentor für ihr Leben verdient. Allein dadurch, dass es sie als Mensch gibt.
Die geheime Waffe
Vielleicht macht der Mentor Deiner Heldin ja auch ein ganz besonderes Geschenk! Vielleicht erhält sie durch ihren Mentor ja eine geheime Waffe, die ihr Super-Kräfte verleiht und die sie ihr ganzes Leben begleiten wird!
Erinnerst du Dich noch an den ersten Harry Potter Band? – Vermittelt durch seinen Mentor Hagrid erhält Harry Potter einen Zauberstab: Einen ganz eigenen, ganz besonderen Zauberstab, der Harry erst zum richtigen Zauberer werden lässt. Und dieser ganz besondere Zauberstab wird Harry sein ganzes Zaubererleben lang begleiten.
Was ist der ideale Zauberstab für Deine Heldin?
Ein langes, abenteuerliches, erfolgreiches Leben
Schenke Deiner Heldin einen Mentor! Und schenke Deiner Heldin eine geheime Waffe, mit der sie sich beschützen kann! Damit sie gut gerüstet ist für die Abenteuer, die ihr nun bevorstehen.
Ein Mentor ist übrigens das Gegenteil von einem Dementor.
Lange und hoch lebe Deine Heldin!
In diesem Sinn grüße ich Dich herzlich,
Dein Michael
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