Liebe Freundin, lieber Freund!
Sei herzlich gegrüßt zum dritten Newsletter zum Thema „Schreiben und Schreiben lernen“! (Web: Schreiben in Berlin.de) Heute wird es um das Paradies gehen.
Im letzten Newsletter (Newsletter 002) hatte ich zwar geschrieben, ich wolle 14-tägig einen Impuls zum Schreiben Deiner Geschichte versenden und 14-tägig versetzt mit Dir über das Schreiben selbst und Schreiberfahrungen reflektieren. Nun mahnt mich aber eine innere Stimme: „Schreibt doch erst einmal und macht Schreiberfahrungen, bevor Ihr Euch Gedanken über das Schreiben und Eure Schreiberfahrungen macht!“ Da mir diese innere Stimme schon viele weise und gute Ratschläge geschenkt hat, will ich ihr gerne trauen. Also werde ich Dir im heutigen Newsletter vorschlagen ein wenig in Deiner Geschichte weiter zu schreiben, bevor wir uns in Reflexionen und Analysen ergehen.
Die Heldin / Der Held im Paradies
Im letzten Newsletter (Newsletter 002) hatte ich Dir ja schon mal vorgeschlagen, Dir die Heldin bzw. den Helden Deiner Geschichte (das bist letztlich Du!) zu entwerfen, sie / ihn auszustaffieren sie / ihn auch auch schon in ihrem / seinem Umfeld zu beschreiben. Hattest du Erfolg? – Ich denke schon!
An das Umfeld und die Lebenswelt, Lebenswirklichkeit der Heldin / des Helden werden wir heute anschließen und ein wenig weiterdenken, weiterträumen, dazuerfinden.
Und weil mir der ganze Geschlechterzirkus schon wieder auf die Nerven geht und ohnehin mehr Frauen als Männer schreiben werde ich im Folgenden und in der Zukunft nur von der „Heldin“ schreiben und den maskulinen Part denkst Du Dir dann einfach mit dazu! Einverstanden?
Der Alltag bzw. das Paradies Deiner Heldin
Die allermeisten wertvollen und schönen Geschichten beginnen mit der Beschreibung des Alltags Deiner Heldin. Eine wertvolle und schöne Geschichte kann niemals an ihrem wirklichen Tiefpunkt beginnen. Denn wir wissen schließlich noch gar nichts über die Umstände, die zum Tiefpunkt geführt haben und konnten noch gar kein Mitgefühl mit der Heldin entwickeln. Also: First things first!
Du wirst Dir und uns also zuerst etwas über das Leben Deiner Heldin erzählen müssen, damit wir Dir und Deiner Geschichte folgen, damit wir Dich und Deine Geschichte in Freude und Leid miterleben können!
Beginne im Alltag!
Also, beginne mit dem Alltag. Am besten mit einem paradiesischen Alltag: Beschreibe das „Paradies“, in dem Deine Heldin lebt. Und beschreibe dieses Paradies vor allem durch das, was Du – nein: was Deine Heldin – mittels ihrer 5 (?) Sinne wahrnehmen kann.
An dieser Stelle bitte noch keine philosophischen oder weltanschaulichen Abhandlungen! Erzähle uns lieber, was Deine Heldin sieht, was sie riecht, was sie schmeckt, was sie auf ihrer Haut spürt und vor allem, was sie in ihrer Seele spürt: Welche Gefühle und Emotionen begleiten sie?
Das Fast- Paradies
Am besten Du bleibst gleich ein wenig realistischer und beschreibst das „Fast- Paradies“ Deiner Heldin: „Eigentlich ist alles ganz prima, eigentlich ist alles in Ordnung, wäre da nur nicht …“. Irgendetwas fehlt im Paradies. Irgendetwas ist gefährlich; irgendwo lauert eine Gefahr. Oder eine Verführung. Wie schon in der ältesten und vielleicht am meisten verbreiteten Geschichte der Menschheit:
Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte. Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben. (Bibel, 1.Mose 2, Einheitsübersetzung)
Spürst Du schon die lauernde Gefahr? Irgendetwas sehr aufregendes wird demnächst passieren im Paradies. Entweder übertritt Deine Heldin ein Gebot oder sie erhält einen geheimnisvollen Anruf oder sie findet ein altes Familienbuch oder … oder … oder … . Aber das ist dann fast schon das nächste Kapitel Deiner Geschichte, Deines Romans, das wir dann im nächsten Newsletter besprechen.
Deine Lieblings-Paradiese?
Achte einmal bei Deinen Lieblingsbüchern und Lieblingsfilmen darauf, wo genau die Geschichte beginnt. Das muss nicht immer in den ersten Zeilen sein. Oft gibt die Einleitung eine Vision der Zukunft vor, um Dein Interesse zu steigern und dann geht die eigentliche Geschichte erst richtig los. Mit der Beschreibung des Alltags, mit der Beschreibung des Paradieses.
- Finde das Paradies!
- Beschreibe das Paradies sinnlich wahrnehmbar und vorstellbar ziemlich genau und detailreich!
- Lass uns wissen, wie es Deiner Heldin in ihrem Paradies geht! (Achtung: Das Paradies kann auch ein goldener Käfig sein!)
Ich wünsche Dir von Herzen viel Spaß und Freude bei dieser wundervollen Aufgabe!
Herzliche Grüße,
Dein Michael
…
Folgend: Newsletter 004 – Im Dialog mit sich selbst
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