Schreibend Denken und Schreibend Nachdenken

Schreibend Denken und Schreibend Nachdenken

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Denken und Nachdenken? – Oder gibt es womöglich gar keinen? – Dann wäre ja der Titel dieser Seite: „Schreibend Denken und Schreibend Nachdenken“ purer Blödsinn! Wie entsetzlich!

Schreibend Denken und Schreibend Nachdenken? –
Der Unterschied zwischen Denken und Nachdenken

Keine Sorge! Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen dem, was wir das Denken nennen und dem, was wir als das Nachdenken bezeichnen!

Denken

Stark verinfacht können wir sagen: Das Denken beinhaltet all die Lösungsvorschläge, die wir uns als Antwort auf eine Frage oder ein Problem selbst anbieten können.

Das ist eine wunderbare, unheimliche und unheimlich komplexe Fähigkeit, die wir durch das Denken besitzen. Und aller Bewunderung wert – ganz ohne Zweifel!

Jedoch, was im Denken immerzu offen bleibt ist die Frage: Stimmt das auch wirklich, was ich mir da zurecht gedacht habe? Und ist es wirklich die beste Lösung, die ich finden konnte?

Nachdenken

Diese Fragen kann das Denken alleine noch nicht beantworten. Also wenden wir einen Kniff an: Wir untersuchen nun nicht mehr die Frage oder das Problem, über das wir zuvor ausführlich nachgedacht haben, sondern wir untersuchen nun die Antworten, die wir uns in unserem Denken als Vorschlag zur Problemlösung geben konnten.

Dieses Denken über das bereits Gedachte nennen wir ganz schlüssig das Nachdenken. Weil es ein Denken nach dem Denken ist. Nicht nur zeitlich! Auch von der Sache her: Erst nachdem wir etwas gedacht haben, können wir das Gedachte prüfen und hinterher-denken. Nachdenken eben.

(Ich weiß gar nicht, ob es in allen Sprachen der Welt auch diese zwei Begriffe: Das Denken und das Nachdenken gibt.)

Schreibend Denken und Schreibend Nachdenken? –
Die Hilfe durch das Schreiben beim Denken und beim Nachdenken

Welche Hilfestellungen kann uns das Schreiben nun beim Denken und beim Nachdenken anbieten?

Hilfe beim Denken

Wenn wir denken ohne zu schreiben, sind wir schnell. Blitzeschnell. Das ist zwar in vielen Situationen ganz prima und oft genug auch lebensnotwendig. Es ist aber eben nicht immer prima und erst recht nicht immer notwendig. Manchmal tut auch etwas ganz Anderes Not!

Manchmal müssen wir ganz einfach langsam sein. Langsam, feinfühlig, aufmerksam und besonnen. Da müssen wir unsere Gedankenpferde sehr im Zaum halten. Damit sie uns nicht durchgehen und wild davongallopieren.

Die durch unser Schreiben erzwungene Verlangsamung unserer Gedanken, diese Entschleunigung, hält einige wunderbare Geschenke für uns bereit:

  • Durch das „langsame“ Aufschreiben unserer eigenen Gedanken, gelangen unsere Gedanken, und damit wir selbst, zu einem hohen Grad an Klarheit. Einem Grad an Klarheit, der unserem schnellen Assoziieren und Denken niemals zu erreichen möglich ist. (Es sei denn, wir haben Superhirne oder leiden an ungewöhnlichen Inselbegabungen oder dem Savant-Syndrom).
  • Indem wir jedem Gedankenschritt mehr Zeit schenken, ist uns die Möglichkeit geschenkt, viel längere und komplexere Assoziationsketten zu bilden. Wir können also durch das „langsame“ Aufschreiben unserer Gedanken wesentlich kreativer sein. (Dieses Phänomen wird ja auch im Mind-Mapping ausgiebig genutzt).
  • Die obigen beiden Punkte zusammengenommen zeigen schon einmal auf, um wieviel reicher unser Denken werden kann, wenn wir uns beim Denken ins Schreiben hineinbegeben.

Hilfe beim Nachdenken

Beim Nachdenken haben wir nun die schwierige Aufgabe, jeden einzelnen zuvor gedachten Gedanken sorgfältig zu prüfen. Wir wollen schließlich nur richtige und taugliche Gedanken in unser weiteres Leben mit übernehmen.

Hierzu ist es zum einen erforderlich, dass wir uns über jedes Wort unserer Gedanken äußerst mögliche Klarheit verschaffen. Und zum anderen müssen wir auch die Logik und die Bezüge unserer Gedanken prüfen.

Nur wenn beides in Ordnung ist, haben wir die Chance, dass unser Gedanke etwas taugt. (Wir prüfen also sowohl die Elemente als auch die Struktur unseres Gedanken-Systems).

Das kann eine sehr umfangreiche Aufgabe sein. So umfangreich, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie es möglich sein sollte, diese Aufgabe ohne das Schreiben zu bewältigen. (Wahrscheinlich sind deshalb die meisten Philosophen auch ständig am Schreiben. Nur zweitrangig wohl aus dem Grund der Mitteilung von Gedachtem).

Schreibend Denken und Schreibend Nachdenken –
Das „Handwerk“ der Philosophie

Philosophie (klassische Sokratische Philosophie) ist schlicht die Kunst des Nachdenkens. Und das Schreiben, unser eigenes Schreiben, kann uns dabei die größte Hilfe sein, die wir uns nur vorstellen können!

Schreibend Denken und Schreibend Nachdenken –
Auf dem Weg zur eigenen Lebensphilosophie

Woraum warten wir also noch? Lasst uns unsere Lebensphilosophie im Schreibend Denken und Schreibend Nachdenken entwickeln und niederschreiben!


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