Newsletter 022 – Ein anderes Denken


Liebe Freundin, lieber Freund!

Das Holocaust Mahnmal ist meines Erachtens eines der wertvollsten Gebäude, das in den letzten Jahrzehnten errichtet wurde. Weil es uns daran erinnern kann, wohin falsches Meinen, Glauben, Fühlen und Denken ohne Nachzudenken Menschen jeden Geschlechts, jeden Alters und jeder Hautfarbe führen kann. Das Holocaust Mahnmal kann uns daran erinnern, dass faschistisches Gewaltdenken zur Gewaltherrschaft und damit zu gewaltigem Unrecht führt. Wir brauchen also dringend ein anderes Denken!

Die Ursache des Unrechts

Ich will betonen: Es ist keine Frage der Abstammung, der Herkunft, der Haarfarbe, der Rasse oder des Blutes, das zu diesem Unrecht führt. Es ist eine Frage des Meinens, Fühlens, Glaubens und Denkens, das dieses Unrecht verursacht. – Konsequenterweise verursachen muss!

Überall auf der Welt und bei allen Menschen, wo faschistisches Denken Raum findet, geschieht Unrecht und wird auch zukünftig grausames Unrecht geschehen! Keine Hoffnung!

Ein anderes Denken

Also: Ein anderes Denken ist mehr als wünschenswert. Wie aber könnte solch ein anderes Denken aussehen?

Die reine Abkehr vom faschistischen Denken genügt nicht. Auch nicht der Widerspruch. Denn der bloße Widerspruch eines Unrechts führt noch lange nicht zum Recht. Der bloße Widerspruchs eines Irrtums führt noch lange nicht zur Erkenntnis des Richtigen. Denn die Orientierung am Falschen als Maßstab des Denkens und Bewertens bleibt doch bestehen.

Mist bleibt Mist. Ob ich nun für Mist bin oder gegen Mist; in meinem Hirn herrscht beide Male nur Mist! Ja, Mist bleibt Mist; Du kannst ihn drehen und wenden wie Du willst!

So ist auch die bloße Gegensetzung zu einem falschen Denken noch lange kein richtiges Denken. Wir brauchen folglich ganz ein anderes Denken!

Ein anderes Denken, eine andere Orientierung, eine andere Bewertung unserer Lebenswirklichkeit tut Not! Tut Not, weil wir sie dringend brauchen. Dringend wie das tägliche Brot.

Und mutig, tapfer und stark muss dieses andere Denken sein. Damit es nicht verzweifelt und untergeht, angesichts dessen, was ihm feindlich gegenüber steht.

Es gibt ein anderes Denken!

Wie gut, wie schön, dass es dieses andere Denken auch gibt! Wir müssen es also nicht einmal neu erfinden. Aber wir müssen es pflegen, stärken, nähren und hüten. Denn es ist zu schwach, um alleine zu bestehen. Um alleine allen feindlichen Anfechtungen zu widerstehen, ohne Schaden zu erleiden. Denn die stärkste seelische Macht im Menschen ist eben nicht die Vernunft oder die Liebe, die immer so schön besungen und besäuselt wird. Die stärksten seelischen Mächte im Menschen, derer wir uns immer wieder zu erwehren haben, sind Wut, Hass und Zorn!


SCHREIBEN IN BERLIN | Ein anderes Denken als Zorn, Hass und Wut
SCHREIBEN IN BERLIN | Ein anderes Denken als Zorn, Hass und Wut


Um diesen Fratzen der Hässlichkeit nicht zu verfallen und um nicht selbst zur hässlichen Fratze zu werden, kenne ich nur einen Weg: Den Blick stets auf das Wahre, Schöne und Gute zu richten. Freilich; das Wahre,Schöne und Gute ist angesichts der Aufdringlichkeit des Widerwärtigen manchmal nicht so leicht zu finden. Aber sei Dir sicher: Es ist immer gleichermaßen da und wenn Du es suchst wirst Du es auch finden. Garantiert! Versprochen!

Und was hat das alles nun mit dem Schreiben zu tun?

Auch und gerade im Schreiben ist es nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, das Wahre, Gute und Schöne im Blick zu behalten! Egal ob Du Deine Biographie, Deinen Roman oder Dein Tagebuch schreibst. Vergiss nie, Dich des Schönen und des Guten zu erinnern! (Vgl. Newsletter 020) Sonst gerät Dein ganzes Werk in Schieflage und wird letztlich samt Dir selbst kentern und scheitern. Und Du wirst seelisch krank! Das willst Du nicht. Und ich will das auch nicht.

Also halte bitte Deine Augen und Deine Gedanken geöffnet für das Schöne und das Gute. In Deinem Denken, in Deinem Schreiben, in Deinem Leben! In Deinem Sprechen, in Deinem Handeln, in Deinem Tun!

Mit den besten Wünschen für Dich, Dein Leben und Dein Schreiben grüße ich Dich von Herzen!

Bleibe gesund!

Dein Michael

Zum Holocaust-Gedenktag: Ein anderes Denken!


SCHREIBEN IN BERLIN | Ein anderes Denken
SCHREIBEN IN BERLIN | Ein anderes Denken

 

Bild: Holocaust Mahnmal in Berlin. (Zum Holocaust-Gedenktag)


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